Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine löste eine Fluchtmigration aus, die sich auch an der Anzahl der eingereisten Menschen ukrainischer Herkunft zeigt.
Während 2021 die meisten Schutzsuchenden in Deutschland aus Syrien stammten (640 160 oder 33,1 % der Schutzsuchenden), hatte Ende 2022 mit über 1 Millionen Personen die größte Gruppe der Schutzsuchenden die ukrainische Staatsangehörigkeit (33 % aller Schutzsuchenden). Die zweit- und drittgrößte Gruppe stellen Ende 2022 Schutzsuchende mit syrischer (674 060 oder 21,9 %) und afghanischer (286 350 oder 9,3 %) Staatsangehörigkeit dar.
Der Anteil von Schutzsuchenden mit irakischer (210 870 oder 6,8 %), türkischer (100 625 oder 3,3 %), iranischer (74 320 oder 2,4 %) oder russischer (69 380 oder 2,3 %) Staatsangehörigkeit fällt deutschlandweit geringer aus.
Allerdings zeigen sich bei diesen Gruppen zum Teil deutliche regionale Unterschiede: Hohe Anteile an ukrainischen Schutzsuchenden lassen sich Ende 2022 vor allem in Ostdeutschland und in Bayern beobachten (höchster Anteil im Osten im Saale-Holzland Kreis mit 66,8 % und für Bayern im Landkreis Bayreuth mit 69 %).
Auch bei Schutzsuchenden aus der Russischen Föderation zeigen sich hauptsächlich in Ostdeutschland hohe Anteile (höchster Anteil in Ostprignitz-Ruppin mit 13,3 %).
Die größten Anteile kosovarischer und irakischer Schutzsuchender sind eher in Westdeutschland zu finden. Der höchste Anteil an kosovarischen Schutzsuchenden ist mit 8,7 % in Steinfurt zu finden. Mit 35,6 % liegt der höchste Anteil irakischer Schutzsuchender in der Stadt Oldenburg.
Während hohe Anteile syrischer Schutzsuchender über Gesamtdeutschland verteilt zu finden sind (größter Anteil in Herne mit 56,5 %), häufen sich die hohen Anteile afghanischer Schutzsuchender vor allem in Hessen (Landkreis Offenbach, 27,6 %), Bayern (Landkreis Schweinfurt, 25,6 % sowie in Nord- und Ostdeutschland (Stormarn in Schleswig-Holstein, 23,7 % und Suhl in Thüringen, 19,5 %).
Die höchsten Anteile iranischer Schutzsuchender sind vereinzelt in Bayern (Ansbach, Stadt, 7,2 %), aber auch in Westdeutschland (Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen mit 6,3 %), Norddeutschland (Hamburg mit 5,5 %) und Ostdeutschland (Frankfurt (Oder) mit 4,4 %) zu finden.